09. Mai 2012

Pressemitteilung

Beinahe eine Satire

Posch: „Minister für Rechtssicherheit und Klarstellung“

(Eddersheim) Der scheidende Minister Posch wird uns allen in besonderer Erinnerung bleiben. Gerade unter Juristen ist es immer ein beliebter Einwand, nach verlorenen Prozessen erst einmal die „schriftliche Urteilbegründung abzuwarten“.

Posch aber meint, dafür keine Zeit mehr zu haben. Abgewartet hat er nun schließlich lange genug. Jetzt dankt er ab und macht schnell Nägel mit Köpfen. Schließlich muss ein „Lebenswerk“ vollendet werden; und da darf man nicht zimperlich sein.

Schließlich konnte er ja nicht vorhersehen, dass die Leipziger Richter plötzlich ihren eigenen Kopf haben, und die Nacht nicht zum Tage gemacht haben wollten.

Nun legt Dieter Posch einen Abgang aufs Parkett, der Freund und Feind gleichermaßen erstaunt. Ein Abschiedsgeschenk für die Lufthansa muss her. Wenigstens in den Nachtrandstunden soll geflogen werden, was das Zeug hält !

Am 21. August 2009 haben ihm die hessischen Verwaltungsrichter das Nachtflugverbot um die Ohren gehauen. Nachdem Aussitzen und klagen nichts gebracht haben, wird nun gehandelt; klargestellt - wie immer natürlich im Sinne der Rechtssicherheit.

So verhält er sich wie ein Maurer, dem wenige Tage vor der Rente der Mörtel ausgeht, und der dennoch nicht aufhört, Stein auf Stein zu setzen. Eingedenk der Tatsache, dass das Haus einen Tag nach Rentenbeginn zusammenkrachen wird.

Posch wird als Erfinder der „Planklarstellung“ in die Rechtsgeschichte eingehen. Er stellt etwas klar, was er eigentlich erst nach gründlichem Studium hunderter Seiten Urteilsbegründung tun könnte. Aber er hat ja in Leipzig fleissig mitstenografiert. Das reicht doch allemal als Entscheidungsgrundlage. Er verwechselt Klarheit mit Orakel.

Ab dem Sommer kann Posch dann als Klarstellungsonkel bei Bilfinger & Berger anheuern.

Wir weinen ihm keine Träne nach!

(wo)