Pressemeldung:
Fraport-Scherbengericht: Ziegelschlaggefahr!
Landebahn-Nordwest seit nunmehr 500 Tagen in Betrieb.
Die Bilder der beschädigten Flörsheimer Häuser haben in dieser Woche die gesamte Republik erschaudern lassen. Erstmals wurde sichtbar, welcher Gewalt die hier lebenden Bürger in den nun 500 Tagen seit der Landebahneröffnung ausgesetzt sind.
Die abgedeckten und zertrümmerten Flörsheimer Dächer sind das nun sichtbare Zeichen einer Gewalt, die bislang unfassbar war, und die uns körperlich trifft. Der Frevel hat sich selbst ein Bild mit ungeheuerlicher Symbolkraft geschaffen. Die Bedrohung von oben ist real. Der Himmel gehört nicht Fraport. Und unsere Dächer auch nicht. In einer von Menschen belebten Stadt werden Höfe und Spielplätze, Bürgersteige und Schulwege, Straßen und Wege einem potentiell todbringenden Scherbenregen zerborstener Dachziegel ausgesetzt!
Am vergangenen Montag, wurden diese Scherben ins Terminal-1 des Verursachers zurückgetragen. Ein überfälliges Scherbengericht - und der Schuldspruch ist klar! Die verantwortlichen Ausbautreiber und ihre willfährigen Helfer aus der Politik werden zur Rechenschaft gezogen.
Immer wieder wurde gefordert, dass wir Flughafenanwohner ein unfreiwilliges "Sonderopfer" im Sinne des Gemeinwohls zu erbringen hätten. Wir wussten nicht, dass diese Sonderopferung wörtlich gemeint war, und auch direkt auf unser Leben und auf unsere Gesundheit zielt.
Was der Jahrhundertsturm Kyrill im Januar 2007 nicht zustande brachte, dass schafft nun dieser Frankfurter Flughafen, mit seiner desolaten Bahnenführung tief gestaffelt über dicht besiedelten Wohngebieten und grobfahrlässig geführt durch drei große Wasservogelbiotope. Kein herkömmliches Familienheim hält einer Gewalt von Wirbelschleppentornados mehrstrahliger Langstreckenjets stand.
Die 3.400 Kinder, Frauen und Männer, die laut Professor Greiser bis 2021 durch den Fluglärm zu Tode kommen werden, haben kein Gesicht. Ihr Leid spielt sich in der Anonymität ab. Die massenhafte Vertreibung von Familien aus den Höllen des Dauerlärms hat ebenfalls kein Gesicht. Die milliardenschwere Vernichtung von Bürgervermögen und Altersversorgung hat kein Gesicht. Die zusätzlichen 1,6 Milliarden Euro Gesundheitskosten sind ebenso als anonyme Kostenpositionen gut zu verschleiern.
Unsere Proteste und Klagen werden nicht aufhören. Die Forderung nach Schließung der Schandebahn-Nordwest kann kein Tabu sein. Soeben meldet Fraport erneut einen Rückgang der Flugbewegungen.
Wenn hier auch nur der rudimentäre Rest eines Rechtstaates aufrecht erhalten werden soll, so erwarten wir die unverzügliche Anberaumung der mündlichen Verhandlungen der Flörsheimer und Hattersheimer Verwaltungsgerichtsklagen - und zwar noch in diesem Sommer.
500 Tage Unrecht! Jeder weitere Tag ist zuviel.
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