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24. November 2011

24. November 2011


PRESSEMITTEILUNG


Durchstarterserie und Bahnsperrung nach Vogelschlag. Die
Mivotherm-Warnungen kamen zu spät. Die Region stand am Rande
einer Flugzeugkatastrophe. BfU fordert Stilllegung !

 


(Eddersheim)

 

Nicht erst seit der Landebahneröffnung warnt die BfU vor dem Einsatz
des fehlerhaften MIVOTHERM® Vogelschlagsystems. Das hessische
Wirtschaftsministerium weigert sich bis heute, die 12 kritischen Fragen des
Ornithologen Henning vom 19.08.2011 zum Funktionsnachweis von Mivotherm zu
beantworten. Genau einen Monat nach Eröffnung der unseligen Landebahn-Nordwest
haben sich unsere Befürchtungen dramatisch bestätigt. Am Montag, dem 21. November
kam es zu einer schweren Störung des Flugbetriebes an der Landebahn-NW nach
Vogelschlag und zu einem gewaltigen Chaos im südhessischen Luftraum. Fünf landende
Maschinen mussten ab 08:19 MEZ in Folge die Landung abbrechen und wieder
durchstarten (wo)
Am Montag, dem 21.November 2011 gab es ab 08:19 MEZ auf der Landebahn
Nordwest eine dramatische Serie von fünf Durchstartern (Missed Approach) bei
Ostbetrieb in unmitterbarer Folge. Ursache war laut Ermittlungen des Höchster
Kreisblattes ein soeben von der DFS bestätigter Vogelschlag. Die beiden ersten
Maschinen DLH865 und BMR1261 haben erst wenige Sekunden vor Überqueren
des Mainkilometers 14.4. aus geringer Höhe mit dem Landeabbruch und dem
Steilstart begonnen (!) Die Piloten sind von der Durchstartanweisung somit völlig
überrascht worden. Der Lufthansa Airbus A319 mit der Flugnummer DLH865
hat nur 14 Sekunden vor Überqueren des vogelzugreichen Mainkilometers 14.4
mit einem Paniksteilstart aus 170 Metern Höhe über Grund begonnen:
1) DLH865 um 08:19:57 h
2) BMR1261 um 08:23:01 h
3) CSA4E um 08:24:17
4) DLH439 um 08:26:10
5) LOT381 um 08:28:17
6) Sperrung der LB NW bis 08:37 und Umleitung des Verkehrs auf die
Parallelbahnen (Quelle: Casper-Flugspurenaufzeichnung aus FANOMOS (DFS) )
Besonders DLH865 hat in allerletzter Sekunde die Maschine hochgerissen.
Das Durchstartmanöver erfolgte aus dem Sinkflug bei genau 886 ft. NN , d.h.
aus 170 Metern Höhe über Grund bei einem Tempo von 169 Knoten, genau 14
Sekunden vor Überqueren des vogelschlagrelevanten Mainkilometers 14.4 !
Nicht nur der drohende Strömungsbriss bei den beiden ersten Druchstartern
war brandgefährlich, sondern auch das nachfolgende Chaos am Himmel, welches
aus der Bahnsperrung und dem Irrflug von fünf Maschinen resultierte!
Der Vorfall wird von uns den für die Aufklärung zuständigen Behörden angezeigt.
Wir haben Fraport-Vorstand und DFS-Unternehmenskommunikation um
dringende Stellungnahme gebeten und trotz Fristsetzung bis gestern Abend
keine Antwort erhalten.
Die BfU fordert das Hessische Wirtschaftsministerium als Luftaufsichtsbehörde
auf, nun endlich die vorläufige Betriebsgenehmigung der Landebahn-
Nordwest zu entziehen und die Bahn aus Gründen der Gefahren für Leib und
Leben der Bevölkerung Hessens und der Passagiere sofort stillzulegen. Ein
vogelschlagbedingter Flugzeugabsturz ist ab sofort keine Utopie mehr.
Die vogelschlagreichsten Wintermonate Dezember bis Februar stehen uns erst
noch bevor. Wie weit will Minister Posch noch gehen? Nach diesem Vorfall ist
der Weiterbetrieb der Landebahn unverantwortlich, weil man jederzeit mit einer
Wiederholung des Vogelschlags auf der Landebahn-Nordwest rechnen muss.
Die nächste Montagsdemonstration im Terminal 1 Abflug B findet am 28.11.2011
um 18 Uhr statt. Vielleicht bekommen wir dann eine Antwort von Herrn Dr.
Schulte.

 


Frank Wolf Heinz Schuch